1884 wurde die Bahn von der Filderbahn-Gesellschaft in Betrieb genommen. Damit ist sie die zweitälteste der vier in Deutschland verbliebenen Zahnradbahnen. Im Unterschied zu den anderen drei Anlagen dient die Stuttgarter Zahnradbahn nicht dem Tourismus, sondern ist ein von den Stuttgarter Straßenbahnen SSB betriebenes städtisches Nahverkehrsmittel – eine Stadtbahn mit Zahnradantrieb. Dieser ermöglicht der 2,2 km kurzen Linie die Überwindung eines Höhenunterschieds von 207 m. In der Hauptverkehrszeit sind zwei Fahrzeugeinheiten im 15-Minuten-Takt unterwegs. Außer im Winter verkehren die Triebwagen im Verbund mit je einem Fahrradwagen. Die Stuttgarter nennen ihre Zahnradbahn liebevoll „Zacke“ oder „Zacketse“. Zur Eröffnung 1884 wurde der Betrieb mit Dampflokomotiven und Vorstellwagen durchgeführt. Die Fahrzeuge kamen von der Maschinenfabrik Esslingen, Emil Kessler. Er war eine der treibenden Kräfte für die Errichtung der Bahn. 1904 wurden die Dampflokomotiven durch Elektrotriebwagen ersetzt. Der Talbahnhof an der Filderstraße wurde 1936 abgelöst vom neuen Streckenbeginn auf dem Marienplatz (damals Platz der SA). Das Depot befindet sich weiterhin beim alten Bahnhofsgebäude (das heute als Theater dient). 1994 wurde die Strecke auch am oberen Ende um 200 m verlängert. Dies ermöglicht direktes Umsteigen in die Stadtbahn. 2023 wurde auf der „Zacke“ die vierte Triebwagen-Generation in Betrieb genommen. Am 14. Mai wurde der Vorgänger auf Schwäbisch verabschiedet: „Ade – ‘s war schee!“ Foto: Daniel Wöhrle, Solingen
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