Thüringer Bergbahn
Die Thüringer Bergbahn ist eine knapp 4 km kurze besondere Bahnanlage. Ihre Fahrt beginnt sie am Haltepunkt Obstfelderschmiede der von der DB betriebenen Schwarzatalbahn. Die bis 2020 Oberweißbacher Bergbahn genannte Anlage besteht aus einer breitspurigen Standseilbahn/Schrägbahn und einer regelspurigen elektrifizierten Eisenbahn. Die Bergstation der Standseilbahn auf 662 m Höhe ist zugleich der Ausgangsbahnhof der Flachstrecke. Unter dem Dach der Bergstation wechseln Urlauber und Technik-/Bahnfreunde vom Wagen der Standseilbahn zur Eisenbahn. Hier oben befindet sich das Maschinenhaus der Seilbahn, über eine Drehscheibe sind Abstellgleise befahrbar. Heute dient die denkmalgeschützte Anlage touristischen Zwecken. Errichtet wurde sie jedoch vor allem, um auf der Hochfäche des Schiefergebirges entstandene Produkte wirtschaftlich und sicher (Winter!) ins Tal zu transportieren.
Diesem Umstand ist es geschuldet, dass die Schrägbahn im Gegensatz zu anderen Standseilbahnen mit ihrem Seil nicht zwei Personenwagen bewegt, sondern einen Personenwagen und eine Güterbühne. Diese ist mit einem regelspurigen Gleis ausgestattet und kann (auf der Schwarzatalbahn ankommende) regelspurige Güterwagen aufnehmen. Zu diesem Zweck existiert in der Talstation ein über eine Drehscheibe zu erreichendes Anschlussgleis zur Schwarzatalbahn. Regulär gibt es keinen Güterverkehr mehr. So ist heute die Fahrt saisonbedingt in einem geschlossenen oder einem offenen Personenwagen auf der Güterbühne ein besonderes Erlebnis. Am talseitigen Ende des Aufsetzwagens „schwebt“ der Reisende hoch über dem Gleis!
Bis 1993 war die Deutsche Reichsbahn ihr Betreiber, seit 1994 gehört sie zur Deutschen Bahn AG.