Im Osten der Schwäbischen Alb in Baden-Württemberg liegt das Härtsfeld, eine Karsthochfläche mit kargem Boden und wenig Industrie. Eine unspektakuläre Region, die keinen Massentourismus kennt. Ein Besuchermagnet ist das 1095 in Neresheim gegründete Benediktinerkloster mit seiner kunstvoll ausgestatteten Barockkirche. Eisenbahnfreunden bietet das Härtsfeld seit 2001 ein besonderes Kleinod. Zu Füßen der Klosteranlage beginnen in Neresheim die Züge der Härtsfeld-Museumsbahn ihre Fahrt durch die herb-schöne Landschaft des Egautals. Ein Verein von Eisenbahnenthusiasten lässt hier die 1972 eingestellte Meterspurbahn wieder aufleben. Dabei legen die ehrenamtlichen Mitarbeiter Wert auf größtmögliche Authentizität. Auf dem neu errichteten Gleis verkehren ausschließlich Fahrzeuge, die schon auf der alten Härtsfeldbahn fuhren oder einen engen Bezug dazu haben. Eine Fahrt im über 50-jährigen Triebwagen oder im Zug mit der über 100-jährigen Dampflokomotive ist ein Erlebnis – nicht nur für eingefleischte Eisenbahn-Narren. Die beschauliche Fahrt auf der in ca. 500 Meter Höhe liegenden Hochfläche wird an Attraktivität noch gewinnen. Schon sind die Schienen über den derzeitigen betrieblichen Endpunkt hinaus verlegt. Der Verein hat Großes erreicht und sich noch viel vorgenommen. Einer zweiten Dampflok wird neues Leben eingehaucht, ein Triebwagen und eine Diesellok folgen. Eine Besonderheit der „Schättere“, wie die Bahn hier genannt wird, ist die Ergänzung des historischen Zugverkehrs mit ebensolchen Bussen. Hier kann man vom Zug direkt in den vollverglasten Komfortbus wechseln und zu Kaffee und Kuchen auf die Burg Katzenstein reisen. Die alte, 1901 eröffnete Härtsfeldbahn hatte eine Streckenlänge von 55,5 Kilometern und führte von Aalen über Neresheim nach Dillingen an der Donau. Die „Schättere“ hatte eine Höhendifferenz von 219 Metern zu überwinden. Die letzten 15 Streckenkilometer befanden sich in Bayern.
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