Fichtelbergbahn
1872 nahmen die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen die regelspurige Bahnstrecke Weipert (Vejprty) – Annaberg in Betrieb. Bei Kilometer 10,6 wurde auf 654 m über dem Meer der Bahnhof Cranzahl eingerichtet. Seit 1897 ist Cranzahl auch der Ausgangsbahnhof der CW, der Schmalspurbahn Cranzahl – Wiesenthal. Heute verkehrt die Bahn auf schmaler Spur unter der Bezeichnung Fichtelbergbahn nach Oberwiesenthal am Fichtelberg. Der Bahnhof der höchstgelegenen Stadt Deutschlands liegt auf einer Höhe von 894 m über dem Meer. Damit überwindet die Bahn auf ihrer 17 km langen Fahrt 240 m Höhendifferenz. Im Gegensatz zu den anderen sächsischen Schmalspurbahnen, die ausschließlich dem Talgrund folgen, strebt die CW über weite Strecken am Hang über der Talsohle ihrem Ziel entgegen. Wie alle sächsischen Schmalspurbahnen ist auch die Fichtelbergbahn eingleisig trassiert. Auf vier Unterwegsstationen können die Züge kreuzen. Ursprünglich war die Linie hauptsächlich für den Gütertransport geplant. Mehr und mehr entwickelte sie sich jedoch auch zur Bahn der Ausflügler, Urlauber und Wintersportler, wodurch besonders Oberwiesenthal profitierte. Seit 1899 konnten Güterwagen der „großen“ Eisenbahn auf Rollböcken auf dem schmalen Gleis weiterbefördert werden, das Umladen entfiel. Auch in der DDR war die Bahn für den Gütertransport unentbehrlich, erst 1992 wurde der Güterverkehr eingestellt. Seit 1998 wird die Fichtelbergbahn von der BVO betrieben, die 2007 in Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) umfirmierte. Eine Fahrt mit der täglich verkehrenden Bahn ist unbedingt zu empfehlen. Im Winter, wenn die Häuser der durchfahrenen Ortschaften im erzgebirgisch-weihnachtlichen Lichterglanz erstrahlen, ist dies ein ganz besonderes Erlebnis.