Die 750-mm-spurige Döllnitzbahn ist eine der fünf heute noch/wieder dem öffentlichen Verkehr dienenden Schmalspurbahnen in Sachsen. Benannt sind die Bahn und die Betreibergesellschaft nach dem begleitenden Gewässer. Ihre schmalen Gleise beginnen am Bahnhof Oschatz an der Strecke Leipzig – Dresden, der ersten deutschen Ferneisenbahn. Turbulent war die jüngere Vergangenheit der Döllnitzbahn zwischen Stilllegung und Neuanfang inkl. Güterverkehr. Besuchen heute Eisenbahnfreunde die zwischen Oschatz, Glossen und Kemmlitz verkehrende Bahn, dann fahren sie „nach Mügeln“. In Mügeln sind die Lokomotiven, der Triebwagen und die Wagen beheimatet. Mügeln galt einst als größter Schmalspurbahnhof Europas. Auch heute noch kann der Eisenbahnfreund hier viel Interessantes entdecken.
Hand in Hand mit der Betreibergesellschaft arbeitet der Förderverein „Wilder Robert“. Die Vereinsmitglieder engagieren sich u.a. für die Aufarbeitung, den Erhalt und Betrieb historischer Fahrzeuge (Sonderfahrten) und Bahnanlagen. Im Mügelner Lokschuppen sind drei Dampflokomotiven der ehemaligen sächsischen Gattung IV K beheimatet.
Die von der Döllnitzbahn befahrenen Gleise gehörten einst zu drei verschiedenen, miteinander verknüpften, Strecken:
Der Abschnitt Oschatz – Mügeln (11,4 km) war Teil der 28,7 km langen Strecke Oschatz – Döbeln (OD).
Der Abschnitt Mügeln – Glossen (4,6 km) war Teil der 23,9 km langen Strecke Mügeln – Neichen (MN).
Der Abschnitt Nebitzschen – Kemmlitz (2,7 km) war Teil der 6,3 km langen Strecke Nebitzschen – Kroptewitz (NK).
Neben dem Personenverkehr war „Mügeln“ für den Transport von in der Region abgebautem Kaolin bekannt. Im Herbst diente die Bahn dem umfangreichen Transport von Rüben. Mit der Schmalspurbahn gelangten sie zu den Zuckerfabriken. Für die Rübenkampagnen wurden Reichsbahner anderer Dienststellen hierher verpflichtet.
Ob im Triebwagen oder in einem Wagen, gezogen von einer Diesel- oder Dampflokomotive, eine Fahrt mit der Döllnitzbahn ist ein Erlebnis. Gute Fahrt!
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