Der Gütertransport auf der Schiene ging zurück, Fahrgäste stiegen um in eigene oder öffentliche Straßenfahrzeuge. Krisen waren der Begleiter der Bahn auf dem 1000 mm breiten Gleis. Damit sollte endlich Schluss sein, 1987 die Eisenbahn stillgelegt werden. Doch es kam anders. Engagierte Eisenbahnfreunde wollten sich nicht damit abfinden, dass die 1901 eröffnete Eisenbahn vom Rhein durch das Brohltal hinauf auf die Höhen Eifel dem „Fortschritt“ geopfert würde. Sie gründeten die Interessengemeinschaft Brohltal-Schmalspureisenbahn e.V. und kämpften unermüdlich für den Erhalt der rheinland-pfälzischen Bahn. Die Eisenbahnfreunde erkannten den touristischen Wert der Schmalspurbahn für die Region und unterstützten den Betrieb – ehrenamtlich! Ein Personenwagen (ehemaliger Triebwagen) und eine Diesellok bildeten den „Vulkan-Expreß“ und erfreuten am Wochenende Touristen bei einer Fahrt in das Mittelgebirge mit den erkalteten Vulkanen. Heute bilden aus der Schweiz stammende Wagen zum Teil beachtlich lange Touristikzüge. Auch der Güterverkehr auf der Schiene ist dem Verein IBS wichtig. In Containern transportiert die Brohltalbahn Phonolith aus dem Brenker Steinbruch zum Umladebahnhof Brohl, gemischte Züge erinnern an die schweizerische Berninabahn. Die Strecke von Brohl nach Engeln hat eine Länge von 17,77 km und eine Höhendifferenz von 396,75 m. Von 1902 bis 1974 endete sie am Streckenkilometer 23,83 km im Bahnhof Kempenich. Der 10 km lange und bis zu 50 Promille steile Abschnitt zwischen Oberzissen und Engeln war ursprünglich mit einer zweilamelligen Zahnstange System Abt ausgerüstet. Die kombinierten Adhäsions-/Zahnradlokomotiven lieferten die Lokomotiv- und Maschinenfabriken Esslingen und Winterthur. Der Fortschritt im Schienenfahrzeugbau ermöglichte ab 1904 das Befahren der Steilstrecke mit reinen Adhäsionslokomotiven. Nach fast 50-jähriger Abstellzeit dampft die 11sm, eine jener Mallet-Maschinen, seit 2015 wieder durch das Brohltal. Auch dies war ein riesiger Kraftakt des Vereins. Ab 1965 wurde der Bahnbetrieb mit den Loks D1 und D2 verdieselt, auch sie sind heute noch im Einsatz. Weitere Besonderheiten der Bahn sind der dreischienig (1000/1435 mm) ausgerüstete Umladebahnhof Brohl, der Hafenbahnhof am Rhein sowie die Möglichkeit, vom Schiff auf die Bahn umzusteigen. Dies erweitert das Streckengleis um ca. 2 km. Sporadisch veranstaltet der Verein IBS Eisenbahnfreundetage. Zu diesen Anlässen und tags zuvor/danach entstanden die folgenden Bilder. Eine Fahrt mit der Brohltalbahn ist ein besonderes Erlebnis, aber auch in der Region gibt es viel zu entdecken.
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