Ob Tourist oder eingefleischter Eisenbahnfan – wer sie einmal erlebt hat, will erneut mit ihr fahren. Die Berninabahn zwischen dem schweizerischen Kurort St. Moritz und Tirano in Italien lässt wohl jeden staunen. In teilweise surreal schöner Landschaft bezwingt sie auf kurzen Distanzen enorme Höhenunterschiede. Auf 1000-mm-Gleisen durchfährt sie mehrere Klimazonen. Die Berninabahn wartet auf mit überraschenden und aufwändigen Lösungen, um diese Strecke zu bezwingen, auch im langen Winter. In St. Moritz endet die Strecke der Albulabahn, die Berninabahn beginnt. Beiden Eisenbahnlinien zusammen wurde 2008 das Prädikat „UNESCO-Welterbe Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina“ verliehen. Zwischen Ospizio Bernina, der höchsten Station der Strecke, und dem Endbahnhof Tirano überwindet die Berninabahn einen Höhenunterschied von 1824 m – ohne Zuhilfenahme einer Zahnstange. Sie ist die höchste offen die Alpen querende Adhäsionsbahn. 1908 bis 1910 wurde die Berninabahn eröffnet. Bis 1912/13 verkehrte sie im Winter nicht durchgängig. Seit dem Winter 1913/14 bringt sie Reisende – Touristen – und auch Güter ganzjährig über den Pass. Die Bahngesellschaft war ein eigenständiges Unternehmen, das erst 1943 von der Rhätischen Bahn übernommen wurde. Die Rhätische Bahn fährt auf ihrem Stammnetz mit 11.000 Volt Wechselspannung, historisch bedingt wird die Berninabahn jedoch mit 1000 Volt Gleichspannung betrieben. Die ab 2009 gelieferten, für die Berninabahn konstruierten Allegra-Triebzüge können die Strecken beider Stromsysteme befahren. Nicht alle Wagen der RhB können auf der Berninabahn mit ihren engen Bögen eingesetzt werden. Bitte einsteigen!
Hinweis: Die Streckenbeschreibung wird noch um weitere Motive ergänzt.